Muttergebundene Aufzucht

Seit dem heurigen Jahr, probieren wir es aus, die Ziegenkitze bei ihren Müttern zu lassen. Eigentlich ist es mehr so geworden. Ursprünglich war der Plan, die Kitze in diesem Jahr, mal für ein paar Wochen bei ihren Mamas zu lassen und sie dann an den Tränkeautomaten zu gewöhnen. Weil es für mich jedes Mal so schwierig ist, die Trennungen mitzuerleben und auch zu begleiten, habe ich es immer weiter hinausgezögert. Und nun trinken viele schon nur noch sporadisch und wir melken die Mütter einfach weiter. Es funktioniert ganz wunderbar! Es gibt keine Euterdeformationen, Verletzungen und auch keine Verunreinigung der Milch. Es ist schön und gleichzeitig auch traurig zu beobachten, wie bezogen die Kinder auf ihre Mütter sind und umgekehrt. Viele sind zwar sehr selbständig und ständig ohne Mamas unterwegs. Jedoch zum rasten, liegen sie meist eng bei einander, betreiben Fellpflege und „waschen“ sich gegenseitig die Augen Wenn sie beim Weidegang den Anschluss verpassen, gibt es beiderseits bitterliches Rufen und ich bin stets viel beschäftigt, die „verlorenen“ Kinder zu ihren Müttern zu bringen. (Weil die Kinder eben so selbständig sind, passiert das mehrmals täglich )

Es ist traurig, weil es so selbstverständlich ist, dass „Milchtiere“ eben ohne ihre Mütter aufwachsen und den Mütter wiederum, Jahr für Jahr ihre Kinder weggenommen werden.

Tierkinder brauchen ihre Mütter und es ist in meinen Augen nicht vertretbar, den Tieren dieses Leid anzutun! Auf diesem Leid basiert die Produktion von Milch!

Bei unseren Ziegen funktioniert es so sehr gut und für die Zukunft haben wir vor, so viele Ziegen wie möglich „durchzumelken“- d.h. Sie kitzen und werden dann so lange gemolken, so lange es geht. Im Idealfall mehrere Jahre. Und die Ziegen, die kitzen (auch für die Nachzucht) behalten ihre Kinder, die aber auch Zugang zum Tränkeautomaten haben.

Mal sehen, wie es weitergeht.

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